Dienstag, 2. Juli 2013

Buchrezension - Aufbruch Partials 1 (Dan Wells)


 Titel:
Aufbruch - Partials 1

Originaltitel: 
Partials

Autor: 
Dan Wells

Seiten: 512

Verlag: IVI

Preis: 16,99€ (Hardcover)



                                                               Kurzbeschreibung                                                                    


Den Krieg gegen die Partials, künstlich erschaffene Menschen, haben nur wenige tausend echte Menschen überlebt. Die 16-jährige Kira begibt sich mit einer Gruppe Verbündeter nach Manhattan, ein Gebiet, das die übermächtigen Partials beherrschen. Und dabei entdeckt sie, dass nicht nur die Menschen, sondern auch die Partials vor dem Untergang stehen – und beide mehr gemeinsam haben, als sie ahnten. Die letzten Menschen haben sich nach einer verheerenden Katastrophe nach Long Island, vor die Tore Manhattans, zurückgezogen. Die Partials, übermächtige Krieger, die einst von den Menschen erschaffen wurden und sich dann gegen sie wendeten, bedrohen die Überlebenden. Und eine unheilbare Seuche fordert ihre Opfer. Die sechzehnjährige Kira setzt alles daran, einen Weg zu finden, die Krankheit zu heilen. Doch dieser Weg führt sie nach Manhattan, mitten in das Gebiet der unheimlichen Partials. Und was sie dort entdeckt, wird nicht nur ihr eigenes, sondern das Schicksal aller Geschöpfe auf unserem Planeten verändern …


                                                                    Meine Meinung                                                                       


Die Menschheit ist fast ausgerottet. Babies sterben kurz nach der Geburt und die biologischen Waffen, die Partials, haben sich gegen die Menschheit gewandt. Es leben nur noch knapp 40000 Menschen auf Long Island und der jüngste Mensch der Welt ist 14 Jahre alt.

Die zweite Dystophie, die ich je von einem männlichen Autor gelesen habe. Dieses Genre ist ja eher den Frauen vorbehalten gewesen, doch hier ist wirklich ein anderes Exemplar des postapokalaptischen Dramas zustande gekommen. Es ist mehr ernst zu nehmen als die anderen Dystophien, was besonders am Mangel der Liebe liegt. Unser Hauptcharakter Kira hat nämlich schon einen Freund und ist auch nicht auf der Suche nach einem Ersatz. Auch zwischen den Beiden passiert nicht besonders viel, weshalb Leser, die auf der Suche nach einer großen Liebesgeschichte sind, hier sehr falsch sind. 

Die Apokalypse steht sehr im Vordergrund, ebenso wie der wissenschaftliche Anteil und die Vergangenheit. 
Den Partials begegnet man erst gut nach einem Drittel des Buches, doch schon vorher bekommt man eine Ahnung, dass die biologisch erschaffenen Menschen eine ernst zu nehmende Bedrohung sind. Eine gruselige und doch sehr realistische Vorstellung von einem Experiment, dass durch Biochemie erschaffen wurde. 
Als angehende Ärztin ist Kira sehr daran interessiert ein Heilmittel zu finden. Auf der Suche nach dem Heilmittel führt Kira einige wissenschaftliche Untersuchungen durch und die chemischen und biologischen Aspekte, wie Resistenz, Immunität und Mutation, werden ausführlich ausgeführt. Man merkt, dass der Autor Ahnung von dem hat worüber er schreibt. Das allein ist schon ein großer Pluspunkt, wenn man mal an die "Die Auswahl"-Trilogie denkt, wo man vor vollendete Tatsachen gestellt wurde mit null Erklärung!
Zudem war es alles hochinteressant, da ich Biologie sehr mag. Doch das ist jedem selbst überlassen, denn wenn man die Wissenschaften nicht so mag, könnten einige Stellen des Buches doch sehr ermüdend sein. 
Die Vergangenheit ist im Buch auch sehr gut rübergebracht worden. Die Geschichte spielt in 2076, also quasi in 63 Jahren und die Welt hat sich dermaßen verändert, beziehungsweise zurückentwickelt. Zudem schwindet die Population und Kinder gibt es auch keine mehr. Es gibt diese eine Szene, wo ein älterer Mensch den "Seuchenbabys" von Eishockey erzählt. Sie können sich allein den Stromverbrauch für so ein unwichtiges Ereignis nicht vorstellen und diese Reaktion auf etwas, was für uns normal ist, macht einen schon nachdenklich, was wir mit den Ressourcen der Welt anstellen. 
Auch die Fragen warum es die Partials gibt, von dem offensichtlichen Grund mal abgesehen, und wie die Seuche entstanden ist, sind hoch interessant und bleiben bis zum Ende des Buches offen und bieten noch Stoff für weitere Bände, die scheinbar in eine andere Richtung gehen werden als der erste Band. 

Kira als Hauptcharakter war eine wunderbare Abwechslung zum typischen Dystophie-Hauptcharakter. Wie schon erwähnt beschäftigt sie sich mehr mit der Suche nach einem Heilmittel als mit ihren eigenen Problemen und jammert auch nicht rum. Sie ist stark und sehr realistisch. Auch die anderen Charaktere waren facettenreich, wenn auch noch etwas farblos im Gegensatz zu Kira, doch Band 2 wird in diesem Punkt bestimmt noch mehr bieten. 

Teile des Buches vergingen recht langsam, doch die Meiste Zeit war die Spannung sehr stark und besonders das Ende bietet einem noch einiges für sein Geld. Es werden neue Fragen geschaffen und die Richtung für Band 2 wird vorgegeben. 
Das Faszinierende ist, dass das Buch trotz allem in sich abgeschlossen ist und von daher auch als Einzelband fungieren könnte, wenn man die offengeblieben Fragen ignoriert. Da ich sie allerdings nicht ignorieren will, bin ich sehr gespannt auf Band 2!


                                                                              Fazit                                                                                


Ein faszinierendes, spannendes Buch mit einem hohen wissenschaftlichen Anteil und einer beängstigend realen Zukunftsvision, das auch ohne Liebesgeschichte auskommt und dem Leser wunderbare Stunden bietet.


                                                                         Bewertung                                                                        

4/5 Punkte

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