Montag, 17. Juni 2013

Buchrezension - Dark Love (Lia Habel)


 Titel: 
Dark Love

Originaltitel: 
Dearly Departed

Autor: 
Lia Habel

Seiten: 512

Verlag: Carlsen

Preis: 15,99€ (Taschenbuch)




                                                           Kurzbeschreibung                                                                         



Das Jahr 2195: Im Schatten einer neuen Eiszeit ist die Gesellschaft zerfallen, und die Menschen kämpfen gegen lebende Tote. Als die 17-jährige Nora entführt wird, verliebt sie sich ausgerechnet in deren Anführer. Sie erfährt, dass sie das Schicksal aller wenden kann. Doch sie muss sich entscheiden, auf welcher Seite sie steht … Flackernde Gaslampen, dampfbetriebene Kutschen und Digitagebücher – das ist die Welt von Nora Dearly im Jahr 2195. Die 17-Jährige lebt im Internat, bis sie eines Tages entführt wird: Denn ein Virus greift um sich, das Menschen in lebende Tote verwandelt – und Nora trägt als Einzige die Antikörper in ihrem Blut. Bald muss sie feststellen, dass es auch wandelnde Untote gibt, die sich ihre Menschlichkeit dank eines Antiserums erhalten können. Und Bram, ihr Entführer, ist einer von ihnen. Nora verliebt sich in den jungen Mann, doch die Endlichkeit seiner Existenz bedroht ihre Liebe. Nur Noras Vater, ein hochrangiger Wissenschaftler, könnte ein Gegenmittel entwickeln, doch er ist selbst infiziert und droht zu sterben. Ist Noras Welt endgültig dem Untergang geweiht?





                                                                    Meine Meinung                                                                      




Eine Zukunftsvision in der alles wieder so ist wie es früher einmal war (von der Technik mal abgesehen) kombiniert mit Zombies. Das lässt selbst Nicht-Zombie-Fans, wie mich, zu diesem buch greifen. 


Dennoch haben selbst die besten Ideen Mankos. In diesem Falle wären das die ständig wechselnden Sichtweisen. Die Intention der Autorin war vermutlicherweise den Leser auch an den Geschehnissen außerhalb des Zombielagers teilhaben zu lassen. Dennoch waren 5 verschiedene Sichtweisen einfach zu viel. Nicht nur, dass der Sinn der Kapitel sich teilweise nicht so ganz erschließen ließ, nein, die Kapitel von Pamela, Wolfe und Noras Vater waren sehr sehr zäh zu lesen. Zudem hat es mich einfach nicht interessiert was außerhalb passiert. Durch Brams Perspektive hat man genug Aspekte der politischen und gesellschaftlichen Ereignisse mitbekommen. Noras und Brams Sichtweise reicht völlig aus. Besonders als die Liebesgeschichte immer intensiver wurde, störten die anderen POVs doch zunehmend. 

Einerseits hat die Liebesgeschichte dies zu einem Teil entschädigt. Nora ist verständlicherweise verängstigt als sie von den Zombies gefangen genommen wird, und wer wäre das nicht? Bram dagegen findet sie sehr schön und zudem haben Menschen eine sehr anziehende Wirkung auf Zombies. Er war unglaublich lieb und sanft zu ihr und die langsame Eingewöhnungsphase wird schnell durch ein Zugehörigkeitsgefühl ersetzt, welches Nora unter den Zombies entwickelt. Sie verliebt sich trotz der offensichtlichen Schwächen an Bram (sein Zombiesein) in ihn und akzeptiert alles an ihm. Diese Entwicklung war wirklich wunderschön und herzergreifend.

Aber dann hörte es irgendwann damit auf und es ging zu dem Teil der Geschichte über wo mehr Action war. Ich habe nicht direkt etwas gegen Action, aber es ist schon schwierig sie richtig hinzubekommen. Bei ''Dark Love'' wurden leider die meisten anderen Aspekte der Geschichte verdrängt. Es wurde wirrer und zunehmend mehr auf andere Sachen Bezug genommen, die bisher nur am Rande erwähnt worden waren. Der rote Faden ist mir hier nicht so ganz klar gewesen an manchen Stellen. Außerdem wechselte der POV noch öfter. Anfangs war das eigentlich noch erträglich, aber im letzten Drittel des Buches ist wirklich jedes Kapitel konstant aus einer anderen Sicht. Das war furchtbar anstrengend und nervig, vor allem da sich die POVs von Noras Vater und Wolfe sich nicht so sehr voneinander unterschieden haben. Das hat dem Buch leider einen schlechten Nachgeschmack verliehen.

Die Zombies waren überraschenderweise relativ harmlos. Wie oben erwähnt bin ich kein Zombie-Fan. Das ist erst mein zweites Zombie Buch, was ich jemals gelesen habe und im Gegensatz um ersten war es wirklich kindgerecht. Es fehlten den Zombies zwar schon mal Arme oder Augen, aber es war in keinster Weise eklig beschrieben, was wirklich eine große Erleichterung war!



                                                                    Fazit                                                                                           


Aufgrund des zunehmenden Dramas und der Action gegen Ende wurde ein ansonsten wundervolles Buch ein klein wenig ruiniert. Die Grundidee war wirklich einiges Wert, jedoch kann ich als Nicht-Action-Fan nur die ersten 2 Drittel des Buches empfehlen.


                                                                   Bewertung                                                                            


3/5 Punkten 

4 Kommentare:

  1. Ich kann die Kritik gut nachvollziehen! Die ständig wechselnden Sichtweisen haben auch mir das Lesen etwas versauert... wie du beschreibst, reichen Brams und Noras Sicht eigentlich vollkommen aus. Himmel, ich musste mich stellenweise echt beherrschen, die Kapitel der anderen nicht zu überspringen! Ausgenommen die von Pamela. Ich fand ihre Entwicklung während des Buches interessant, vielleicht etwas zu sehr klischee stellenweise, aber gut.

    Ich selbst habe mich allerdings die ersten 40, 50 Seiten etwas gelangweilt; Zombies wurden versprochen, aber ewig ewig passiert gar nichts. Im nachhinein denke ich, dass die lange Einführung nötig war, dennoch wäre das vielleicht etwas spannender zu schaffen möglich gewesen.

    Trotzdem LIEBE ich dieses Buch, trotz der Makel und Macken. Ich fand die Idee revolutionär, und interessant dargestellt. Ich kanns kaum erwarten, dass Lia Habel eine neue Reihe veröffentlicht!

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    1. Ja vor allem (ich weiß seinen Namen nicht mehr) aber dieser Antagonistenmensch war so unnötig und der ganzen LIebesgeschichte wurde die Atmosphäre genommen -.-

      Ja die Idee war wirklich gut, aber es konnte mich leider nicht so wie dich begeistern, dazu hat es sich irgendwie zu sehr gezogen :/
      Trotzdem interessant zu sehen, was sie als nächstes schreibt.

      Hast du auch den 2. Band gelesen?

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  2. Natürlich, ich konnte mich kaum beherrschen :D
    hmnjaaaaaa... natürlich war ich erst einmal froh, dass es weiterging. es ist schon eine weile her, dass ichs gelesen hatte, aber ich erinnere mich, dass ich ihn ganz okay fand... eigentlich lese ich oft fast lieber in englisch, aber irgendwie störte mich hier etwas, ich weiß auch nicht genau... ich weiß noch, dass mir auch hier wieder pam besonders gefallen hatte, da sie tatsächlich als einzige rational auf das erlebte reagiert hatte, ohne dabei uninteressant zu werden!

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    1. Ich bin immer noch am Überlegen ob ich den wirklich lesen soll, denn einerseits waren die Nora/Bram Kapitel ggut, aber der Rest nicht so ... =D Allerdings hört sich deine Beschreibung auch nicht so begeistert an =D bzw. "okay" ist glaub ich für mich kein Kriterium, wo ich dem Ganzen nochmal eine Chance gebe
      Wenigstens eine, die rational reagiert =DDD Ne das ist ganz schrecklich, wenn man es nicht nachvollziehen kann!

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