Mittwoch, 23. Oktober 2013

Frostblüte - Zoe Marriott


Titel:
Frostblüte

Originaltitel: 
Frostfire

Autor: 
Zoe Marriott

Seiten: 464

Verlag: Carlsen

Preis: 14,99€ (Taschenbuch)






Kurzbeschreibung

Frost lässt keinen an sich heran – aus gutem Grund: Sie trägt einen Wolfsdämon in sich, der immer dann hervorbricht und sie wahllos töten lässt, wenn sie verletzt oder von Gefühlen überwältigt wird. Als sie sich notgedrungen einer Schar Krieger anschließt, die das Königreich vor Aufständischen schützen, weckt sie schnell das Interesse von Luca, dem Anführer, und das Misstrauen von Arian, seinem besten Freund. Beide Männer spüren, dass sie etwas verbirgt. Und Frost ahnt bald, dass einer von ihnen das Feuer ihrer Gefühle entfachen wird. Doch zu welchem Preis? Eine Heldin zum Niederknien – fragil und stark zugleich. Eine Geschichte zum Mitfiebern – beim Kampf gegen gnadenlose Schurken und innere Dämonen. Ein Buch zum Schwelgen und Verschlingen – voller unerwarteter Freundschaft, schwerer Entscheidungen und zarter, bittersüßer Liebe

Meine Meinung

Ich hätte nicht gedacht, dass nach so einem Anfang sich das Buch noch noch retten könnte. Die ersten gut 80 Seiten herrschte bei mir komplette Verwirrung. Man wusste überhaupt nichts. Nichts wurde erklärt und von daher war die gesamte Anfangshandlung bei mir nur von Fragen unterlegt wie: Wer sind diese Leute, die Frost gefangen halten? Was hat es mit Frost selber auf sich? In welchen Zuständen befindet sich das Land, in dem sie leben?
Ich konnte mich vor lauter Fragen einfach nicht auf die Handlung konzentrieren und das ist ein großes Manko gewesen, da ich einfach keinen Sinn in der Gefangennahme und der darauf folgenden Flucht von Frost gesehen habe. Man weiß gar nicht vor was sie flieht oder warum sie so panisch reagiert.

Ich hatte das Buch ehrlich gesagt schon aufgegeben als meine gewünschten Erklärungen kamen so circa nach dem ersten Viertel des Buches. Das müsste und hätte einfach früher kommen müssen, denn danach hab ich mehr und mehr Spaß am Lesen gehabt. Dadurch werden die Dinge einfach klarer und je mehr Seiten hinter einem lagen, desto mehr Puzzleteile haben sich zusammengefügt.

Frost trägt einen Wolfsdämon in sich und kann ihn nicht kontrollieren. Man sieht in Rückblicken, wie der Wolf das erste Mal ausbricht und welche Folgen das für Frost hatte. Stückchenweise sieht man alle paar Kapitel weitere Verbrechen die der Wolfsdämon begangen hat und langsam wird Frosts Angst vor ihm und gleichzeitig sich selbst viel klarer. Sie macht sich im Laufe des Buches und das nicht nur, weil sie lernt mit Waffen richtig umzugehen oder sich in Kontrolle übt; nein sie wurde mir als Leser auch immer sympathischer, denn auch bei Frost hatte ich am Anfang so einige Zweifel! 
Während ihren "Anfällen" bricht der Wolf hervor und in diesen Sequenzen wird die Handlung von der Ich-Perspektive in eine neutrale Erzählperspektive ("der Wolf tat dies und das") umgewandelt, um so Frost und den Wolf voneinander zu differenzieren. Das ist mir ehrlich gesagt erst später klar geworden und rückblickend ist das einfach reine Genialität!

Die Story dreht sich eigentlich mehr um Frosts Selbstfindung als um die anderen beiden Nebenplots, die zwar ihren Anteil bekommen, aber man hat viele Szenen in denen man Frosts Innenleben erforschen kann und ihre Fortschritte hinsichtlich ihrer Fähigkeiten beobachten kann. 
Die Nebenplots äußern sich in einer Liebesgeschichte und in einem Kleinkrieg mit den Feinden von Ruans Bevölkerung.
Die Liebesgeschichte war ehrlich gesagt sehr überraschend. Von der Kurzbeschreibung habe ich die übliche Dreiecksbeziehung erwartet, was sie in verschiedenen Aspekten auch war, doch im Großen und Ganzen wurde ich sehr von dem Ausgang überrascht. Die Erklärung ihrer Wahl war ebenfalls plausibel, was mich wiederum noch mehr überrascht hat, da ich einfach überzeugt davon war, dass es anders ausgeht. Applaus hierfür!
Der Krieg äußert sich erst am Ende des Buches zum großen Showdown. Vorherige militärische Handlungen waren lediglich ein paar kleine Kämpfe und Frosts Waffenausbildung. Was ich an den kämpferischen Handlungen beindruckend fand, war dass es sich weniger um die Kämpfe handelt, sondern alle Handlungsstränge der drei Plots miteinander verbindet und ein glaubhaftes und vor allem spannendes Ende schafft.

Fazit 

Nach diesem unterirdischen Start hat sich das Buch überraschenderweise noch ziemlich gut entwickelt. Besonders das letzte Viertel hatte mich unglaublich fesseln können und daher rate ich: Lest mindestens die 100 Seiten bevor ihr aufgehbt, denn es lohnt sich wirklich!

Wertung

3.5/5 Punkten

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Vielen herzlichen dank an den Carlsen Verlag, der mir dieses Exemplar von "Frostblüte" zur Verfügung gestellt hat!

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