Sonntag, 29. Juli 2012

Buchrezension - Von der Nacht verzaubert (Amy Plum)

Titel: Von der Nacht verzaubert
Originaltitel: Die for me
Autor: Amy Plum
Seiten: 400
Verlag: Loewe
Preis: 18,95€ (gebunden)

Kurzbeschreibung


Als Kate Merciers Eltern bei einem tragischen Unfall sterben, zieht sie zusammen mit ihrer Schwester Georgia zu den Großeltern nach Paris. Jede versucht auf ihre eigene Weise, ihr altes Leben und ihre schmerzvollen Erinnerungen hinter sich zu lassen. Während Georgia sich in das Nachtleben stürzt, sucht Kate Zuflucht in ihren Büchern bis sie eines Tages Vincent trifft, der es schafft, ihren Schutzpanzer zu durchbrechen. Bei Spaziergängen entlang der Seine und durch die spätsommerlichen Gassen von Paris beginnt Kate, sich in ihn zu verlieben nur um kurze Zeit später zu erfahren, dass Vincent ein Revenant ist. Die Liebe der beiden steht unter einem schlechten Stern: Vincent und seine Freunde sind in einen jahrhundertealten Kampf gegen eine Gruppe rachsüchtiger Revenants verstrickt. Schnell begreift Kate, dass ihr Leben niemals wieder sicher sein wird, wenn sie ihrem Herzen folgt.


Cover


Ehrlich gesagt fand ich das deutsche Cover auf den ersten Blick nicht so toll. Doch als ich es in realem Zustand im Buchladen gesehen habe, war ich hin und weg. Es ist wirklich wunderschön! Sehr detailreich und perfekt auf das Buch abgestimmt. Gegen dieses Meisterwerk ist das Originalcover ein Witz, obwohl es auch nicht schlecht aussieht, aber bei so etwas kann es nicht mithalten!

Eigene Meinung


Genau wie das Cover konnte mich die Kurzbeschreibung erst nicht begeistern und ich habe lange mit mir gerungen, ob ich es jetzt lesen will oder nicht. Doch ich bereue es wirklich nicht, denn es steckt viel mehr in dem Buch, als es der kleinen Inhaltsangabe anzumerken ist.

So dramatisch wie die Kurzbeschreibung es vermuten lässt, ist es eigentlich gar nicht - noch nicht, doch ich vermute in den späteren Bänden wird es actionreicher und dramatischer werden. Band 1 war jedenfalls noch relativ ruhig. 
Kate und ihre Schwester Georgia sind nach Paris zu ihren Großeltern gezogen, da ihre Eltern tot sind. Das Buch setzt einige Monate nach diesem Ereignis ein, sodass man nur noch erschwächte Züge der Trauer sehen kann, die sich meiner Meinung nach nur auf Kapitel 1 bezogen haben. Klar macht Kate der Verlust zu schaffen, aber so traurig kam sie anfangs mir eigentlich nicht vor. Und das trotz ihrer Schilderungen von dem Unfall, doch nach und nach sieht man, dass der Verlust schwere Folgen für Kates Verhalten gehabt hat.

Als sie Vincent begegnet fühlt sie sich zu ihm hingezogen, doch sie wirft sich ihm nicht gleich an den Hals und handelt den Situationen entsprechend auf logische Weise und es war sehr entspannend mal einen vernünftigen Hauptcharakter zu haben, der nicht all seine Prinzipien vergisst, sobald sie ihre große Liebe getroffen hat. Ihre Handlungen waren für mich zu 100% nachvollziehbar und sie ist mir sehr sympathisch. Doch nicht nur sie ist ein toller Charakter, nein auch sämtliche Nebencharaktere waren einfach toll und ich hatte bei keinem das Bedürfnis ihn irgendwie eigenhändig aus dem Buch streichen zu müssen! Amy Plum schafft es dabei allen Charakteren eine eigene Persönlichkeit zu geben, sodass kein Charakter zweimal vorkommt. Allerdings kam mir Vincent einfach zu perfekt vor, sodass ich ihn manchmal nicht unbedingt ernst nehmen konnte, denn ich glaube nicht, dass so ein Junge in Echt existiert. Allerdings hielt es sich noch in Grenzen und ich habe ja noch Hoffnungen, dass er mal eine unperfektere Seite an den Tag legt. Schade fand ich auch, dass man nicht von allen Nebencharakteren die Vergangenheit erfahren hat, aber was nicht ist, kann ja noch werden!

Genau wie Kate sind einem Vincent und seine Familie ein Rätsel, doch nach und nach lüftet man die Geheimnisse und lernt die Welt der Renevants näher kennen. Man ist also auf Kates Stand der Ereignisse und muss nicht darauf warten bis auch der Hauptcharakter bestimmte Dinge kapiert hat. Gegen Ende kam es zum finalen Schlag, welcher mir persönlich etwas zu kurz und vielleicht ein klitzekleines bisschen zu unspektakulär war, doch das letzte Kapitel hat einen dafür mehr als entschädigt, denn es ist einfach wunderbar romantisch und bringt nochmal die volle Geltung der Atmosphäre besonders hervor, die das ganze Buch vorhanden war und einfach perfekt zu Geschichte und zu Paris passt. Dass die Geschichte in Paris spielt war ebenfalls ein großer Pluspunkt, denn die meisten Romane spielen in den USA und das ist auf Dauer doch etwas ermüdend. 
Noch ein großer Pluspunkt war der Schreibstil der Autorin. Sie schafft es Gefühle perfekt zu beschreiben und schafft diese einzigartige Atmosphäre, die einen gefangen nimmt und verzaubert.

Ein wunderbares Buch, in dem viel mehr steckt als ich geahnt hätte und ich warte sehnsüchtig auf die Fortsetzung!

4/5 Punkten 

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