Dienstag, 27. August 2013

Buchrezension - Geboren um Mitternacht (C.C. Hunter)


Titel:
Geboren um Mitternacht

Originaltitel: 
Born at Midnight

Autor: 
C.C. Hunter

Seiten: 512

Verlag: FBJ

Preis: 14,95€ (Taschenbuch)






                                                               Kurzbeschreibung                                                                      


In Kylies Leben geht alles schief: Ihre Eltern lassen sich scheiden, ihr Freund hat Schluss gemacht, und ihre Mutter schickt sie auch noch in ein Sommercamp. Doch Shadow Falls ist anders: Hierher kommt nur, wer übernatürliche Kräfte hat – Feen, Hexen, Vampire, Gestaltwandler und Werwölfe. Auch Kylie soll besondere Fähigkeiten haben – wenn sie nur wüsste, welche …
Doch plötzlich wird das Camp bedroht. Nur, wenn sie alle ihre besonderen Kräfte gemeinsam einsetzen, werden sie die übermächtigen Feinde besiegen können.


                                                                      Gestaltung                                                                              


Was das Cover angeht, bin ich eigentlich restlos überzeugt, denn der Titel passt haargenau. Er bezieht sich auf eine Konversation aus dem Buch und ist außerdem ein wichtiges Merkmal des Übernatürlichen. Ein wenig irritierend finde ich lediglich den Baum und ich frage mich wirklich warum er gespalten ist. Sicher nicht nur damit das Covergirl da perfekt stehen kann. Entweder hängt es mit Kylies Selbstfindung zusammen und, dass sie erst nicht an das Übernatürliche glauben will oder es hat keinen Hintergrund, wieso der Baum gespalten ist. So irritiert ich auch bin; grundsätzlich finde ich das Cover wirklich toll, denn es vermittelt eine so düstere Atmosphäre, die jetzt nicht unbedingt zum Buch passt, aber dennoch einem das Gefühl gibt, als sei etwas Übernatürliches im Spiel.


                                                               Meine Meinung                                                                        


Ich hatte vor Langem einmal eine Leseprobe dazu gelesen, aber war von dem Anfang nicht sonderlich begeistert gewesen. Als ich das Buch jetzt komplett lesen wollte, war es wieder dasselbe. 
Der Anfang ist irgendwie seltsam, schlecht gemacht und irritierend. Man wird einfach in die Situation hineingeworfen und normalerweise ist das ja kein Problem, aber hier wird Kylie und damit auch ihr Leben erst einmal auf eine höchst unsympathische Weise gezeigt. Das soll jetzt nicht heißen, dass man ewig darauf warten muss, dass die Story besser wird. Nein, sie wird schon in Kapitel 4 gut. Die ersten drei ... ich weiß wirklich nicht was da passiert ist. Es war auch keine Qual sie zu lesen, aber im Gegensatz zum restlichen Buch ... da ist definitiv was schief gegangen. 

Nachdem Kylie erstmal im Camp angekommen ist und man ganz langsam immer mehr erfährt, wird das Buch stetig besser und besser. 
Kylie selber kann ich nicht recht einschätzen. Mal war sie ein wirklich sympathischer Charakter, aber es gab auch recht regelmäßig zwischendurch so kleine Stellen, w sie sich echt benommen hat, wie ein richtiges Miststück und Dinge geäußert hat, wo ich nur mit hochgezogenen Augenbrauen da saß. Diese Stelen waren wie gesagt sehr klein, meist bezog es sich nur auf einige Sätze, aber die passten nicht zu Kylies sonstiger teilweise heiliger Erscheinung. Dennoch ist sie mir ans Herz gewachsen, denn trotz allem war ihre Geschichte spannend zu lese, ihre Sichtweise angenehm und ihre Handlungen nachvollziehbar, was für mich ein sehr wichtiges Kriterium bei einem Hauptcharakter darstellt.

Dieses Buch würde ich mit City of Bones (+ Folgebände) vergleichen. Nicht weil die Story sich ähnelt, was sie überhaupt nicht tut, oder die Charaktere vergleichbar sind, was auch nicht der Fall ist. 
Nur in diesem Buch sind genau wie in City of Bones unglaublich viele Charaktere, die doch so unterschiedlich sind, aber trotzdem alle interessant und liebenswürdig sind, dass ich unbedingt wissen muss wie ihre Geschichte weiter gehen wird. Besonders hervorheben möchte ich da vor allem Holiday und Della. 
Holiday ist die Campleiterin und selber ein übernatürliches Geschöpf. Die Tatsache weshalb sie mich so interessiert, ist einfach ihre lockere Art und die potenzielle Liebesgeschichte, die sich anbahnt. Diese Liebesgeschichte, die eigentlich gar nicht wirklich existiert, übt einen so großen Reiz auf mich aus, dass ich die Bücher schon einfach nur deswegen weiter lesen würde, auch wenn alles Andere der größte Müll wäre, den man sich vorstellen kann. 
Della wiederum ist ein Vampir mit einer berührenden Lebensgeschichte und einem einzigartigen Charakter. Ihre Persönlichkeit ist mehr verschlossen und sie kommt sehr tiergründig rüber, weshalb ich einfach gespannt bin wie es mit ihr weiter geht.

Das Liebesdreieck ist .. nichts wirklich Neues. 
-> Mädchen ist irgendwo neu. Junge A mag sie, will mit ihr zusammen sein. Mädchen hat da eigentlich nichts gegen, wenn es da nicht Junge B gäbe, den sie von früher kennt und der einfach nur unwiderstehlich ist. 
Gut, man kann auch in diesem Gebiet kaum etwas Neues bringen und es hat auch nicht großartig gestört, aber es ist schon voraussehbar, wie es endet (Junge B), wenn die Autorin nicht in späteren Bänden mit total unerwarteten Wendungen aufwartet. 
Genau so verhält es sich mit dem Camp. Ein bekanntes Buchkonzept, das aber auch wieder hier toll umgesetzt wurde. Ich persönlich liebe ja Camp/Academie-Geschichte, aber man sollte die Finger davon lassen, wenn man diesen Konzepten nicht so positiv gegenübersteht.
Wie der Konflikt hinsichtlich der Campweiterführung gegen Ende gelöst wurde, fand ich sehr clever und auch zufriedenstellend. Mehr will ich dazu gar nicht sagen, da es Dinge verraten könnte.

Die Storyline war, wie ich gestehen muss, ein wenig flach. Der Konflikt kam erst gegen Ende wirklich ins Spiel. Zwar wurde er vorher zwar immer wieder angedeutet, doch das Buch beschäftigt sich mehr damit, dass Kylie herausfinden will, was sie eigentlich ist, was natürlich keiner weiß. Das wäre auch gar nicht schlimm, WENN man denn erfahren hätte, was Kylie jetzt wirklich ist. Das hat mich ein wenig frustriert.

Dennoch werde ich die Reihe fortsetzen, da sie trotz allen Fehlern des ersten Bandes ein unglaublich potenzialreich auf mich wirkt.


                                                                             Fazit                                                                             


Born at Midnight ist kein fehlerfreies Buch, aber es ruft dieses City of Bones Gefühl in mir hoch, da ich mit den ganzen Charakteren einfach mitfühlen und mitfiebern kann. Daher ein großes Plus und eine eindeutige Leseempfehlung!


                                                                           Bewertung                                                                    

4/5 Punkten

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