Legend Schwelender Sturm
Originaltitel:
Prodigy
Autor:
Marie Lu
Seiten: 384
Verlag: Putnam
Preis: 13,00€ (Gebunden)
Kurzbeschreibung
June and Day arrive in Vegas just as the unthinkable happens: the Elector Primo dies, and
his son Anden takes his place. With the Republic edging closer to chaos, the two join a group of Patriot rebels eager to help Day rescue his brother and offer passage to the Colonies. They have only one request—June and Day must assassinate the new Elector.
It’s their chance to change the nation, to give voice to a people silenced for too long.
But as June realizes this Elector is nothing like his father, she’s haunted by the choice ahead. What if Anden is a new beginning? What if revolution must be more than loss and vengeance, anger and blood—what if the Patriots are wrong?
Gestaltung
Wo das erste Cover noch ganz hübsch war, ist dieses hier einfach unbeschreiblich. Der Titel Prodigy bezieht sich sowohl auf Day als auch auf June, doch ich denke es ist für June gedacht, da sich Legend auf Day bezogen hat. Außerdem ist sie ja sozusagen der Schlüssel für den Sturz des Electors.
Wie dem auch sei, den Vogel durch das Blau einfach zu umranden war eine unglaublich gute Entscheidung. Es sieht so viel epischer aus, als wenn der Vogel einfach auf das Cover in Blau gedruckt worden wäre. Meine Version des Buches hat außerdem geriffelte Seiten, die da Buch alt wirken lassen. Es sieht schon cool aus (obwohl es ja mein ordnungsliebendes Herz bluten lässt so etwas zu sehen), aber ich bevorzuge doch die normalen, glatt geschnittenen Seiten, da es sich schwerer lesen lässt mit diesen geriffelten Seiten. Day's Kapitel haben in diesem Buch eine blaue Schrift und vorne im Buch befindet sich eine in Blautönen gehaltene Landkarte mit Amerika darauf. Die Schrift auf dem Buchrücken ist genauso silber wie auf dem Cover und das ganze Buch ist ein optisches Meisterwerk.
Definitiv eines der schönsten Bücher!
Meine Meinung
Prodigy beginnt neun Tage nach den Geschehnissen in Legend. June und Day leiden unter Kampfverletzungen und den Folgen ihrer Entscheidungen. Letztendlich gelangen sie zu den Rebellen, den ,,Patriots''. Sie willigen ein für sie zu arbeiten, nicht nur um Day's Verletzung zu heilen und seinen kleinen Bruder wieder zu bekommen, sondern auch um den Menschen der Republik eine bessere Zukunft geben zu können. Ihre Mission ist den neuen Elector zu stürzen. June's Aufgabe ist es ihn zu täuschen, sein Vertrauen zu gewinnen und ihn dann zu einem bestimmten Ort zu bringen, um ihn von den Rebellen erschießen zu lassen. Dazu muss sie sich wieder in die Hände der Republik begeben und sie wird damit konfrontiert, was sie alles zurückgelassen hat.
Marie Lu ist unbestritten einfach ein Genie.
Die Bücherwelt kehrt langsam wieder zu dem zurück, was sich vor den ganzen romantischen Büchern ein gutes Buch nannte. Versteht mich nicht falsch; in diesem Buch ist durchaus eine Liebesgeschichte verbunden mit Eifersucht und einigen schönen Momenten, aber man wird nicht damit überschüttet. DIe Charaktere handeln einfach eigenständig und geben sich weniger mit ihren negativen Charakterzügen und ihrer eigentlichen Unausstehlichkeit ab. Marie Lu lässt ihre Charaktere handeln, schwere Entscheidungen fällen, bringt ihnen unschöne Wahrheiten vor Augen und lässt sie vor allem auch sterben. Sie geht nicht gerade zimperlich mit ihnen um, was für einige Überraschungen im Buch sorgt.
Besonders June's Schwanken gefiel mir hier. Sie sieht alles was sie hatte, nachdem sie sich in die Gefangenschaft der Republikbegeben und wieder ihren alten Rang erhalten hat. Sie stellt ihre Loyalität zu den Rebellen mehr als einmal in Frage und das obwohl sie weiß, was alles auf dem Spiel steht. Es war durchaus alles möglich, denn sie ist unberechenbar. Man merkt June ihre Jugend an und trotz allem ist sie stark. SIe und Day sind die perfekten Hauptcharaktere. Auch wenn mir die June-Kapitel ein wenig mehr gefallen.
Day war ein wenig blasser als in Legend. Da es hauptsächlich von June's Handlungen abhängt ob sie den Elector töten könne, waren seine Perspektive in den ersten Teilen des Buches eher weniger wichtig. Er ist einfach der strahlende Rebell, der er auch immer bleiben wird. June dagegen macht einfach mehr an Charakterentwicklung durch.
Wir sehen wieder altbekannte, aber auch neue Charaktere. Besonders positiv sind mir Tess und Anden aufgefallen.
Tess habe ich mir in Legend immer als kleines Kind vorgestellt, da sie auch dementsprechend gehandelt hat, doch in Band 2 wird sie viel erwachsener und weniger naiv dargestellt. Das liegt auch natürlich an ihrer Arbeit für die Rebellen, wo sie lernt eigenständiger zu sein und ihre Fähigkeiten als Heilerin ausbaut.
Von Anden haben wir viel, viel mehr gesehen als noch im Vorgängerband. Er ist der neue Elector, da sein Vater gestorben ist. Als Charakter hat er mir unglaublich gut gefallen, da er moralische Ziele und eine sympathische Art hat.
Der Plot war grandios. Nach Legend war ich sehr gespannt wie sie denn die Geschichte weiterführen sollte. Auch hier lässt sich die Autorin nicht von dem gängigen Modell beeinflussen. Sicher die Regierung ist falsch und muss gestürzt werden, doch das wird hier in einer ganz anderen Weise verpackt, geht in einem atemberaubendem Tempo voran und beinhaltet ganz nebenbei noch einen äußerst willkommenen, aber unerwarteten Abschluss. Man denkt man weiß was kommt, aber nein. Ich wurde immer wieder überrascht und so wie die Dinge geendet haben, bin ich voller Ehrfurcht und Bewunderung für dieser Frau! So eine Geschichte zu schreiben verlangt einiges.
5/5 Punkten